Die scharfe Reinhild

Reinhild ist 79 Jahre alt. Die rüstige Dame wurde in einer reichen Silberbesteckfamilie als elegantes Tafelmesser geboren. Ihr Leben lang war sie als Aufschneiderin bekannt. Sie arbeitete bei Graf Zahnlos und schnitt ihm täglich seine Frühstückstomate in gleich große Teile. Im Laufe der Jahre erlebte sie manch einschneidendes Erlebnis und ließ zahlreiche Obst- und Gemüsesorten über die Klinge springen. Diese Arbeit ist freilich anstrengend und Reinhild wird zusehends abgestumpfter. Immer öfter wird sie durch einen schnittigen Kollegen ersetzt. Da fasst sie den Entschluss und geht in Rente. Von ihrem Ersparten kauft sie eine kleine Eigentumsschublade in Klingenthal, wo sie ein bescheidenes Dasein führt. Um nicht gänzlich den Schneid zu verlieren, nimmt sie wöchentlich an Rhetorikkursen teil und beschließt, künftig durch gewiefte Worte und nicht durch scharfe Klinge etwas zu erreichen 🙂

Sollten wir uns bei Reinhild nicht alle eine Scheibe abschneiden? 🍅

Reinhild (links) neben Gabel Clark, kurz bevor sie das Tomatenfrühstück ihres Grafen zerteilt

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Elefantastisch

Die Neuigkeiten rund um Jammi Flühlingslolles Muffins aus Dortmund reissen nicht ab. Nachdem sich im Industriegebiet eine Schar Elefanten eingefunden hat, um an den Leckereien zu naschen, nimmt dies Spektakel nun ungeahnte Ausmaße an. Die Dickhäuter verleiben sich munter ein Gebäckstück nach dem anderen ein. Die Spezialmuffins zeigen Wirkung und lassen die Tiere rapide wachsen. Mittlerweile überragt ein Elefant das höchste Gebäude der Welt und genießt die Aussicht von hoch oben auf die Stadt. Diese wurde durch gemütliches Trampeln bereits dezimiert, indem das Industriegebiet dem Erdboden gleichgemacht wurde. Die Bewohner sehen es gelassen und atmen die frische Luft, die dank fehlender Fabrikschlote um die Häuser weht. Sportliche Touristen klettern emsig an den langen Rüsseln der Tiere empor und erfreuen sich an dem elefantastischen Abenteuer. Dass die Muffins der kleinen Jammi solch eine Wirkung haben, hätte wohl niemand gedacht. Das Mädchen zeigt sich allemal geschäftstüchtig und verkauft ihr Gebäck in alle Welt. Bleibt abzuwarten, welch gigantische Überraschungen wir noch erleben werden. Haben Sie auch schon eines ihrer Muffins probiert? 🙂

Der XXL-Elefant überragt Dortmunds Skyline und genießt Jammis Muffins

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Süße Dickhäuter

Erinnern Sie sich noch an Jammi Flühlingslolle? Im letzten Beitrag bescherte das junge Mädchen den Dortmundern saubere Luft, als sie XXL-Muffins für Kaminschlote erfand, die Abgase filterten. Seither ist Dortmund zum Luftkurort avanciert und zieht Touristen aus aller Welt an. Doch nicht nur diese finden Gefallen an der sauberen Luft und den ungewöhnlichen Muffins. Eines Tages entdeckte Straßenkehrer Heinz zwei Elefanten, die auf ein Fabrikdach geklettert waren und in aller Seelenruhe ihre langen Rüssel in die leckere Sahne der Muffingarnierung tauchten. Heinz war nicht wenig verblüfft. Nach und nach versammelte sich eine ganze Elefantenherde in luftigen Höhen und schleckte an Jammis Gebäck. Staunend beäugten die Touristen das Geschehen. Der Dortmunder Zoodirektor sprach von sogenannten Zugelefanten, die es den Zugvögeln gleichtaten und einmal im Jahr hierher wandern, um die süßen Speisen zu verköstigen. Nun ist die Stadt um eine weitere Attraktion reicher und Heinz plant bereits die ersten Safaritouren. Nur wie er die Fragen der Neugierigen beantworten soll, wie die Dickhäuter so geschickt klettern können, weiß er noch nicht. Wissen Sie vielleicht Rat? 🙂

Die Zugelefanten genießen Jammis XXL-Muffins

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Süßer Umweltschutz

Jammi Flühlingslolle ist ein siebenjähriges Mädchen aus Dortmund. Ihre große Leidenschaft ist das Backen. Mit viel Liebe bereitet sie die leckersten Gebäckstücke zu, die ihr bereits unzählige Preise beschert haben. So hätte das liebe Mädchen in aller Ruhe weiter gebacken, wenn sie sich nicht der leidlichen Tatsache ausgesetzt sähe, direkt im Industriegebiet zu wohnen. Direkt neben mächtig qualmenden Schloten eines Plastikfabrikanten. Der giftige Rauch kroch durch alle Ritzen und drang bis in Jammis Küche vor, wo er sich in ihren Leckereien festsetzte. So waren diese freilich ungenießbar und mussten entsorgt werden. Erbost besah sich die junge Bäckerin die grauen Kaminhälse der Umgebung und fasste einen Entschluss. Tag und Nacht rührte sie in der Badewanne eine große Menge Teig an und kreierte zwei riesige Muffins. Dann schlich sie in den Dortmunder Zoo und erbat sich Hilfe von fünf fleißigen Affen. Gemeinsam kletterte sie mit den Tieren an den Fabrikschloten empor, auf dem Rücken die gigantischen Muffins. Diese wurden oben im Kaminhals verankert, der fortan wie eine verkorkte Flasche dastand und kein Qualm mehr entweichen konnte. Jammi war zufrieden. Diese Aktion sorgte für Aufsehen. Der Fabrikbesitzer musste die Produktion der giftigen Abgase erklären und wusste keine Antwort. Beinahe hätte er seine Werke schließen müssen, wenn eine aufmerksame Dame vom Qualmprüfungsamt nicht bemerkt hätte, dass sich die Luft mit einem Male besserte. Dies war Jammis Gebäck zu verdanken, das wie ein Filter wirkte. Der Teig absorbierte die Giftstoffe und saubere Luft drang ins Freie. Umgehend schlug der Fabrikbesitzer dem Mädchen ein Geschäft vor. Sie schuf regelmäßig große Muffinfilter für seine Kamine und er sorgte dafür, dass alle Kinder in den Schulkantinen kostenloses Essen zur Verfügung hatten. Seither ist Dortmunds Industriegebiet um eine süße Attraktion reicher und niemand muss mehr Hunger leiden 🙂

Haben Sie die beliebten Muffinschlote schon besucht? 🧁

Jammis großartige Muffins sind die besten Qualmfilter

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Max und Moritz Tasse – hier erhältlich

Wirklich wahre Kunstgeschichten

Die Kunstgeschichte beschenkt uns mit zahlreichen visuellen Meisterwerken. Das Meer an Bildern hat über die Zeit nicht weniger Interpretationen dieser Kunstwerke hervorgebracht. Doch wer kann schon mit Sicherheit behaupten, die wirklich wahre Wahrheit über das Geheimnis eines Bildes zu kennen? Welche Geschichten sich hinter Kunstwerken von Dürer, Brueghel und Co. verbergen können, zeigt die Tübinger Künstlerin Mallybeau Mauswohn. Sie kramt in ihren Gehirnwindungen, fördert Interpretationen und Assoziationen zutage und fügt dem Deutungskarussell mit einem Augenzwinkern faszinierend humorvolle Geschichten hinzu. Eine fantasievolle Sicht auf bekannte Kunstwerke steht allen Neugierigen bevor, die Sinn für Märchenhaftes haben.

28 Geschichten mit 28 farbigen Abbildungen

WIRKLICH WAHRE KUNSTGESCHICHTEN 👈

von Mallybeau Mauswohn

erhältlich bei amazon.de oder Bookmundo.de

ISBN: 9789403685137

Wirklich wahre Kunstgeschichten 🙂

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Giganten Poster – hier erhältlich

Ich hab dich niemals satt

Erinnern Sie sich noch an Herrn Stuber? Der Bankangestellte war in Charlotte verliebt, die ihn versetzt hat. Seither saß er im „Café Wohlfühl“ und wartete auf sie. Bis er schließlich einsehen musste, dass das Warten keinen Sinn mehr hatte. Doch aufgeben wollte Herr Stuber nicht und zeigt nun regelmäßig auf seinem YouTube-Kanal eine Kochsendung, in der sich alles um seine Angebetete Charlotte dreht. Er kocht und backt Gerichte, die alle ihren Namen tragen. Charlotte-Brot, Charlotte-Reis, Charlotte-Wurst und Charlotte-Pudding. Vergeblich hofft der Verliebte, seine Traumfrau möge die Kochshow verfolgen und seine Beharrlichkeit und kulinarische Kreativität zu schätzen wissen und zu ihm zurückkehren. Das Tragische ist, dass Charlotte tatsächlich auf dem Weg zu Pirmin Stuber war, als sie vor seinem Haus von einem Gemüselaster überrollt wurde. Wo die Liebe hinfällt, da bleibt sie liegen und wird so manches Mal überfahren. Nur gut, dass Herr Stuber hiervon nichts mitbekommen hat und zum YouTube-Star avanciert. Er hat bereits zahlreiche weibliche Anhängerinnen, die seine Kochkunst lieben und natürlich alle Charlotte heißen. Was meinen Sie, findet er unter diesen Damen eine Frau fürs Leben? 🙂

Herr Stuber bei der 2000ten Folge seiner beliebten Kochsendung „Charlotte – ich hab dich niemals satt“.

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Bild: Fernando Botero

mallybeaumauswohn.wordpress.com

Hannah Höch Button – hier erhältlich

Tauwetter

Wie uns die Wetterzentrale der Alm soeben mitteilt, folgt auf den lang anhaltenden Schneefall starkes Tauwetter. In ungewöhnlich massiven Strängen winden sich die Tauverwirbelungen durch die Atmosphäre und sorgen für schwierige Wetterverhältnisse. Durch das nicht kalkulierbare Winden und Drehen des Wetterphänomens sollen bereits Menschen zu Tode gekommen sein, als sich das Tauwetter um ihre Hälse legte und erwürgte. Es ist also äußerte Vorsicht geboten. Der Klimawandel beschert uns eine weitere meteorologische Jahreszeit, deren Ausmaß noch nicht abzusehen ist. Wie gehen Sie mit diesem mörderischen Tauwetter um? Haben Sie erste Erfahrungen gemacht? Unsere Wetterzentrale ist für jeglichen Hinweis dankbar .. würg 🙂

Das Tauwetter kommt

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Bild: Adobe Stock

Rathaus Tübingen – Poster – hier erhältlich

Wort unter

Leise rieselt der Schnee. Überall lassen sich die eisigen Flocken nieder. Die ganze Erde ist in eine weiße Pracht gehüllt. Die Eiskristalle dringen bis ins Internet vor und legen sich über Blogbeiträge, Videos und Worte. Leserinnen und Leser sind überfordert. Wer hat Räumpflicht im Internet? Wird hier gestreut? Wie legt man Worte unbeschadet wieder frei? Welche Sätze mögen hier wohl gestanden haben, bevor der Schnee alles verhüllt hat? Heute müssen Sie selbst Ihr Oberstübchen in Gang bringen, um diesen Beitrag mit Worten zu füllen … wir sind mit Schnee schippen beschäftigt 🙂

Unser heutiger Blogbeitrag ist unter Schnee vergraben – was mag hier wohl gestanden haben?

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Giuseppe Verdi Galeriedruck – hier erhältlich

Einsteins Aktentasche

Der Name Albert Einstein dürfte den meisten Menschen ein Begriff sein. Zahlreiche Biografien wurden über den bekannten Wissenschaftler bereits veröffentlicht. Nun ist die Welt um ein weiteres Fundstück aus dem Leben des großen Denkers reicher. Die Stuttgarterin Else Merkle-Kümmerle fand beim Großputz ihres Dachbodens eine unscheinbare grüne Plastikunterlage. Zwei lange Vertiefungen zierten das Objekt, mit dem die Schwäbin zunächst nichts anzufangen wusste, es jedoch freilich nicht wegschmiss. Schließlich kann man alles noch zu irgend etwas gebrauchen. Als sie ihr Fundstück später mit Ehemann Heinz genauer unter die Lupe nahm, entdeckten sie auf der Rückseite der Plastikplatte die Namensinschrift „Albert Einstein“. Kurzerhand wurde sie zur Untersuchung nach Ulm ins Albert-Einstein-Museum gebracht, wo Experten das Relikt tatsächlich dem berühmten Manne zuschrieben. Und ein ganz besonders ausgewiesener Einstein-Fanatiker, Herr Zweiholz, wusste sogleich, worum es sich handelte. Dies war die sagenumwobene Plastikunterlage, auf der Albert Einstein immer seine Aktentasche abgestellt hatte, die akkurat neben seinem Schreibtisch einen Platz fand. Über die Jahre hatten sich Kerben gebildet, die auf die Schwere der Aktentasche zurückzuführen waren. Denn wie Kenner wissen, trug Herr Einstein stets eine Flasche Trollinger, 1 Kilo Äpfel und ein Wurstbrot bei sich, die einiges an Gewicht mit sich brachten. Stolz über ihren Fund, überließ Frau Merkle-Kümmerle das gute Stück dem Museum und stöbert weiter vergnügt auf dem Dachboden. Vielleicht ist das der Grund, weshalb Schwaben so gerne putzen. Man weiß schließlich nie, welch relativ prachtvolles Fundstück einem theoretisch unter die Finger kommen kann 🙂

Und welchen Sensationsfund haben Sie bereits zutage gefördert?

Die zwei Einkerbungen auf der grünen Plastikunterlage lassen erkennen, wo Albert Einstein seine Aktentasche all die Jahre abgestellt hat

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Bild: Lucio Fontana

mallybeaumauswohn.wordpress.com

Notizbuch mit Enten – hier erhältlich

Wie der Hund aufs iPhone kam

Als im Jahre 1273 der König Rudolf von Habsburg in Basel einzog, war die Aufregung groß. Ritterrüstungen wurden poliert, Lanzen geschärft, Damen schmückten sich in feinsten Roben, um dem royalen Auftritt gerecht zu werden. Und seit Tagen machte ein Stadtgespräch die Runde, das für helle Aufregung sorgte. Nebst König sollte auch das neue iPhone nach Basel kommen. Damals war dies hochpreisige Kommunikationsmittel nur hohen Würdenträgern vorbehalten, sodass lediglich ein einziges iPhone beim örtlichen Brieftauben- und Rauchzeichenladen „Ichbins“eintreffen sollte, wo es für den König reserviert war. Sämtliche Einwohner warteten in den Straßen, bis Rudolf von Habsburg samt Gefolgschaft unterwegs war, um sein Telefon abzuholen. Hund Theobald von Käsereifachverkäuferin Beate folgte dem Tross auf leisen Pfoten. Als der König in der städtischen Menge aufgehalten wurde, sputete sich der Vierbeiner und verschwand im „Ichbins“, wo er sich das iPhone schnappte und entschwand. Seither wandert Theobald über die Schweizer Alpen und sendet Frauchen Beate regelmäßig eine SMS, die ihr per Flüstertelefon übersetzt wird und mitteilt, wo sich die saftigsten Almwiesen befinden, auf welchen Kühe weiden können, die später die leckere Milch für ihren guten Käse abgeben. König Rudolf biss hierauf in den sauren Apfel und kommunizierte ausschließlich schriftlich.

Hätten Sie gedacht, dass der Schweizer Käse dank Klugheit eines Hundes nebst Frauchen und eines iPhone so gut schmeckt? 🙂

Hund Theobald ergattert das royale Handy in der Basler Innenstadt

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Bild: Franz Pforr

Sirmione Galeriedruck – hier erhältlich

Auf ein tierisch gutes neues Jahr

Die Almbelegschaft wünscht allen Leserinnen und Lesern einen beschwingten Tanz, Rutsch oder eine gemütliche Gassirunde ins neue Jahr. Auf die nächsten 365 abwechslungsreichen Tage voll Humor, Kreativität, Respekt, Gesundheit und Zuversicht … wau wau 🙂

Bild: The New Yorker

Ludwig Wittgenstein Shirt – hier erhältlich

Der Graureiher und der Stuntman – Adventskalender 24

Buch hier erhältlich

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Die Almcrew bedankt sich ganz herzlich bei allen Leserinnen und Lesern für das regelmäßige Erscheinen und Kommentieren. Mögen Sie entspannte Feiertage genießen, auf dass wir uns bald wieder lesen 🙂

Johannes Brahms Galeriedruck – hier erhältlich