Reinhild ist 79 Jahre alt. Die rüstige Dame wurde in einer reichen Silberbesteckfamilie als elegantes Tafelmesser geboren. Ihr Leben lang war sie als Aufschneiderin bekannt. Sie arbeitete bei Graf Zahnlos und schnitt ihm täglich seine Frühstückstomate in gleich große Teile. Im Laufe der Jahre erlebte sie manch einschneidendes Erlebnis und ließ zahlreiche Obst- und Gemüsesorten über die Klinge springen. Diese Arbeit ist freilich anstrengend und Reinhild wird zusehends abgestumpfter. Immer öfter wird sie durch einen schnittigen Kollegen ersetzt. Da fasst sie den Entschluss und geht in Rente. Von ihrem Ersparten kauft sie eine kleine Eigentumsschublade in Klingenthal, wo sie ein bescheidenes Dasein führt. Um nicht gänzlich den Schneid zu verlieren, nimmt sie wöchentlich an Rhetorikkursen teil und beschließt, künftig durch gewiefte Worte und nicht durch scharfe Klinge etwas zu erreichen 🙂
Sollten wir uns bei Reinhild nicht alle eine Scheibe abschneiden? 🍅

Reinhild (links) neben Gabel Clark, kurz bevor sie das Tomatenfrühstück ihres Grafen zerteilt
©mauswohn

midde silber frau mallybeau is des so a sach
es is aufwendig
und nich nur des aus dem klingenden tal
tut mans nutzen
muß mans putzen
tut mans nich nutzen
muß mans AUCH putzen
und is der schneid ersteinmal wech
hilft auch clark gabel nich beim pech
DEEEER putzt die hilde sicher nich
er putzte ja nicht einmal mich
😦
soll sie nun ruhn in der schatulle
miss sophie öffnet weines pulle
zieht sich ins kämmerlein zurück
mit inzwischen silberblick
öhhhm der haushaltsvorstand ( ronnyherrchen )
läßt vermelden aus der küche
die anschaffung eines
zeitgemäßen schneidwerkzeugs aus solingen
is immer ne gute wahl
gruß bella 🙂
p.s.: meine zähne sind nich aus solingen
denn ich bin nich de beisser
aus seiner majestät jeheimagend
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Glücklicherweise ist die gute Reinhild nicht übermäßig darauf bedacht, sich herauszuputzen. Ihre Fassade hält sie gerne etwas bedeckt und gibt sich wenig schillernd. Künftig will sie die Worte sprechen lassen. Wie gut ihr das Schleifen von Sätzen gelingen wird, zeigt sich nach ihrem Rhetorikkurs. Die Gabel Clark besucht das Theaterseminar und spielt die Hauptrolle eines Spießers 🙂
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na viel spaß beim kurs an die hilde
und viel erfolg
meinen kurs hab ich versemmelt ( blindenführhund weiterbildung VHS )
war alles prima hab gut geführt auf alles geachtet
selbst auf de katze
hab ich geachtet
tscha des war denn des aus für de prüfung
zweibeiner sind manchmal schon komisch
wo wir ja auch zum clark kommen
also bei bestem wissen und gewissen
clark als spießer – – >
https://www.google.com/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fnaturfotografen-forum.de%2Fdata%2Fo%2F162%2F812872%2Fimage.jpg&imgrefurl=https%3A%2F%2Fnaturfotografen-forum.de%2Fo812872-%25E2%2580%259ESpie%25C3%259Fer%25E2%2580%259C&tbnid=YXnnS8bozv-PJM&vet=12ahUKEwj8upCHytH9AhUenCcCHcXkAwYQMygRegUIARCAAg..i&docid=G2ViT1_eHYE6dM&w=609&h=909&q=spie%C3%9Fer&client=firefox-b-d&ved=2ahUKEwj8upCHytH9AhUenCcCHcXkAwYQMygRegUIARCAAg
janeeee
als standuhr könnt ich ihm mir wohl vorstellen
aber als spießer
näää
never
nich in diesem leben
man möge den theatervorstand entsprechen instruieren
eingaben schreiben
gerichte anrufen
den regieseur austauschen
gabels clark als spießer
nääää
denn besser kabels heidi
das wär die bessere wahl
gruß bella 🙂
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Heidi Kabel hat jetzt Herrn Jau geheiratet und und tritt künftig unter dem Namen Kabeljau auf. Mal sehen, ob ein neuer Verehrer seine Aufwartung macht und sie sich angelt 🙂
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oouuuwwwhAAA
die heidi ein schlimmes ding kicher kicher
bleibt ja nur zu hoffen
das sie ned in daggi-dinkelschnittes fänge gerät am fischtag
s wäre ja wiklich ein verlust
gruß bella 🙂
übrigens der kandidat bei der prüfung ( Blindenführhund )
war nich wirklich blind
die katze war aber ne katze
aber heee 🙂
man kann ja nich immer gewinnen 🙂 kicher kicher
tja der ronnyherrchen zog nur de augenbrauen hoch
der prüfer machte sein häckchen bei garnich okEI
und der blinde ( angebliche blinde )
meinte naja schnell is sie ja
tja ente gut 🙂
alles im eimer 🙂
mehr glück beim nächsten mal
moment katze
ich muß lohooooos
🙂
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Köstlich! 😅🍅 Ganz wunderbar geschrieben!
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Das freut die schnittige Reinhild, die das tägliche Tomate schneiden vermisst und nun permanent Wor-te mi-t Bin-de-str-ich-en wer-sieht, um ihrem Hang zum Trennen treu zu bleiben 🙂
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😂👍🏼
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Das Messer wirkt nicht gerade Tomatentauglich.
Aber manchmal muss man wohl nehmen was man gerade bekommt.
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Reinhild hat sich das Tomate schneiden vortrefflich erarbeitet und hat als Außenseiterin alle anderen Aufschneider überholt. Mit dem richtigen Schliff schafft man alles 🙂
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Da wird sich jede Tomate sichtlich gefreut haben, Rasierscharf geschnitten und nicht gequetscht worden zu sein.
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Auf jeden Fall. In Reinhild haben sie eine fleißige Aufschneiderin gefunden, die alles daran gesetzt hat, am besten abzuschneiden 🙂
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Wir sollten uns nicht von scheinbar messerscharfen Analysen den Schneid abkaufen lassen, vor allem nicht von Dingen, die aus einem anderen Holz geschnitzt sind als wir selbst, sondern eigenständig überlegen, was uns richtig und wichtig erscheint damit wir uns nicht ins eigene Fleisch schneiden… sage ich in aller Schärfe…
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Mit der nötigen Schärfe ist auch Reinhild stets zu Werke gegangen. Sonst wäre sie wohl bald als stumpfsinnig abgetan worden und hätte zum alten Eisen gehört. So kann sie auf ein erfülltes Leben mit zahlreichen Ecken und Kanten zurückblicken. 🙂
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Schön, dass ich dich hier ab und an treffe, da weiß ich wenigstens, dass es dir (hoffentlich) gut geht.
Liebe Grüße von mir
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Liebe Clara,
obwohl vorzeitig in den Ruhestand geschickt und viel Zeit auf meiner Seite, hinke ich den Blogs wieder monatelang hinterher. Ich merke, dass ich zwar alt, aber nicht mehr „der Alte“ bin…
Liebe Grüße
Ösi
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Wenn du erst in mein Alter kommst, dann bist du sowohl alt als auch der Alte, bis dahin hast du es geschafft.
Es gibt aber auch wichtigere Dinge im Leben als Blogs zu lesen. Liebe Grüße zu dir
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Besser als Stefan Kraus kann ich es auch nicht sagen – es ist einfach köstlichst und mit viel Wortwitz geschrieben. Zuerst dachte ich (wegen des Alters), du machst aus mir eine messerscharfe Mitbloggerin – aber dieser (positive) Kelch ist ja an mir vorüber gegangen. – Frau Reinhild gefällt mir.
Grüße sie bitte von mir, wenn du sie triffst.
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Ich werde Reinhild sehr gerne von Dir grüßen. Hoffe aber, dass ich sie nicht treffe, im wahrsten Sinne des Wortes. Meine Bedenken, dass ihre Klinge noch immer eine gewisse Schärfe zu bieten hat, lassen mich von der Dame ein wenig Abstand halten.
Vielleicht begegnet ihr euch mal, wenn Du Deine Akustiker besuchst. Auch Reinhilds Gehör ist nicht mehr messerscharf und gehört dringend geschliffen 🙂
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Da ich den heutigen freitagstermin nicht wahrnehmen konnte, gehe ich morgen hin. Ich kann mich ja mal erkundigen, ob er auch auf solche Klienten spezialisiert ist.
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Bestimmt. Der macht so einen aufgeschlossenen Eindruck. Ich wette, da sitzt bereits ein Löffel auf einem Wartestuhl,, wenn Du den Laden betrittst 🙂
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Und auf Zack(en) war sie, da konnte jede Krone einpacken. Einschneidender Text. Zum Abtrennen und Einrahmen gut. Und ab und zu das Angelaufene abputzen.
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Reinhild ist wahrlich auf zack. Sie war wohl das Schärfste, was je ein Besteckkasten zu bieten hatte. Jetzt im Rhetorikseminar sucht sie nach Worten, die vereinen. Ob sie dann doch in Versuchung kommt, diese wieder zu trennen, steht vermutlich auf Messers Schneide 🙂
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Womöglich landet er ja bei Hedwig. Die war laut Pastor Lüthje ja „das Schärfste, was ich zwischen Borkum und Heringsdorf gesehen habe“.
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Wenn da mal ihr Mann, diese Milchsemmel, nichts dagegen hat 🙂
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Ach, hätte sich Reinhild nur damals auf den Antrag des Schleifers eingelassen… aber sie wies ihn ab! Und so liegt sie nun abstumpfend in ihrer Lade.
Doch hätte sie ihn gelassen, so wäre ihr Schicksal ein anderes, eben dieses: weiter, immer weiter, wie das Band der Schleifmaschine, ohne Ende, schneide, schneide, geh niemals in Rente!
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Ein Ende ohne Rente war der emsigen Reinhild ein Graus. Zu viel hat sie geschnitten und zu wenig genossen. Ihre schneidefreie Zeit wird sie nun stumpf aber glücklich genießen 🙂
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Stumpf, aber glücklich! Ach, wer das von sich sagen könnte! Soll das unser Wahlspruch sein?
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Vielleicht sollten wir uns tatsächlich ein Beispiel nehmen und nicht klagen, wenn nicht alles rund läuft. Ein Messer scheint eine einschneidendere Vorbildfunktion zu haben, als man im ersten Moment denkt 🙂
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