Halloween – es ist serviert

Estelle Bempflinger liebt das Schöne. Sie ist Näherin, liebt Barockmusik und gutes Essen und genießt regelmäßige Spaziergänge mit ihrem Angetrauten Waldemar. Dieser hat eine besondere Vorliebe für Halloween und Horrorgeschichten. Etwas, woran seine Estelle so gar keinen Gefallen finden mag. Doch ihre Beziehung ist geprägt von Harmonie und so geht sie auf das gruselige Hobby ihres Waldemar ein. Am 31. Oktober überrascht sie ihn mit einem ganz besonders fürstlichen Schauermahl. Tagelang stand sie in der heimischen Backstube und kreierte aus Marzipan, Schokolade und Teig den lebensecht wirkenden Kopf ihres Exfreundes. Sie tischte das Haupt auf einer eleganten Silberplatte auf. Waldemar traute seinen Augen nicht und war hellauf begeistert. So hatte sich seine Estelle einerseits seinem Hobby angenommen und andererseits dem Ex eins ausgewischt, auf den er jahrelang Eifersucht gehegt hatte. Hocherfreut stachen die Zwei mit Messer und Gabel das Festmahl entzwei und ließen sich den Halloweenschmaus munden. Zufrieden fielen sie sich anschließend in die Arme und genossen den Anblick von Zombies, die durch die Straßen zogen. So gänzlich kopflos scheint Estelles Aktion nicht gewesen zu sein, erhielt sie kurze Zeit später einen Heiratsantrag ihres blutüberströmten Waldemar. Ob sie woh ja gesagt hat? 🙂

Und wie genießen Sie die Horrornacht? 🙂

Estelle serviert den Marzipankopf ihres Exfreundes

©mauswohn

Bild: Carlo Dolci, Die Tochter der Herodias

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Ein lebendiges Schnittmuster

Hobbys gibt es bekanntermaßen viele. Herbert Schnitzler aus Untertürkheim pflegt eine ganz besonders ausgefallene Freizeitbeschäftigung. Jedes Jahr vor Halloween zieht der Frührentner von Haus zu Haus und sammelt. Nein, kein Geld und keine Sachspenden. Der Herr ist weithin als „Narbengesicht“ bekannt, da er Schnittwunden sammelt. So klingelte er vor einigen Tagen an Frau Trübhubers Türe. Die Dame des Hauses öffnete und erkannte den stadtbekannten Mann sogleich. Rasch zückte sie ihre Nagelschere und verpasste Herrn Schnitzler eine heftig blutende Kerbe in die Wange. Mit schmerzverzerrtem Lächeln bedankte sich der Mann und besuchte das Nachbarhaus. Mittlerweile ist „Narbengesicht“ stolzer Besitzer von über 150 original Untertürkheimer Narben, die er an Halloween auf dem Marktplatz um Mitternacht zur Schau stellt. Unter tosendem Applaus von Zombies, Kürbisfratzen und Gespenstern fühlt sich Herr Schnitzler pudelwohl und genießt das Bad in der Gruselmenge. Wenn Halloween vorüber ist, vergräbt er sich die nächsten 11 Monate in seinem Garten, um dann erneut von Tür zu Tür zu wandern und seinem Hobby nachzugehen. Sollte es in den nächsten Tagen an Ihrer Türe klingeln, halten Sie Messer oder Schere bereit, um „Narbengesicht“ ein weiteres einschneidendes Erlebnis zu bescheren. 🙂

Hätten Sie eine Idee für ein schönes Schnittmuster? 🙂

Herbert Schnitzler sammelt Narben

©mauswohn

Bild: Pinterest

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Der Fliegenfänger

Adrian Adrianus hat ein ungewöhnliches Hobby. Der Holländer hängte seinen Beruf als Nachtwächter an den Nagel und widmete sich gänzlich seiner Leidenschaft, dem Fliegen fangen. Damit möchte er ins Guinnessbuch der Rekorde kommen. Um sein Ziel zu erreichen, hat er sich etwas Besonderes ausgedacht. Er sitzt den lieben langen Tag in der Küche und wartet auf Fliegen, die sich über Essensreste hermachen. Ruhig verharrt er mit geöffnetem Mund und passt den richtigen Augenblick ab, wenn die Flugbahn einer Fliege seine Richtung einnimmt. Gekonnt schnappt er wie ein Frosch zu und verstaut das kleine Tier in einem Glasbehälter. Mittlerweile fängt Adrian bis zu 500 Fliegen in der Stunde. Einem Eintrag ins Guinnessbuch scheint nichts im Wege zu stehen, wenn da nicht eine Beschwerde der Froschinnung eingegangen wäre, die ihre Nahrungsmittelkette durch den sensationslüsternen Herrn Adrianus gefährdet sähe. Wir werden sehen, wer den längeren Atem bzw. die längere Zunge hat und das Rennen gewinnt. Adrian könnte in diesem Falle zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn er einen Rekord aufstellt und auf diese Weise seinen Hunger stillt 🙂

Was halten Sie von dem ungewöhnlichen Hobby? Haben auch Sie Freizeitbeschäftigungen, die rekordverdächtig sind?

Adrian verharrt mit geöffnetem Mund, um Fliegen zu fangen

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Bild: Adriaen Brouwer

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Theodor Storm Notizbuch – hier erhältlich

Die Todesmausreiter sind wieder da

Horrormeldungen ereilen uns.
Medienberichten zufolge werden unzählige Scharen weißer Todesmäuse einer außerirdischen Macht die Erde bevölkern.
Sie nutzen die schaurigen Halloweentage, um mit ihrem gruseligen Aussehen unbemerkt in Supermärkte auf der ganzen Welt einzudringen. Die Mäuse werden von geschulten Skeletten geführt, die sie zielgenau zu den Süßwarenregalen beordern. Dort werden sie sämtliche Vorräte an Lebkuchen, Dominosteinen und anderen Weihnachtsleckereien entwenden und auf den noch nicht entdeckten Planeten der Todesmausreiter transportieren.
Wir raten daher dringend, sich rechtzeitig mit ausreichend Weihnachtsgebäck einzudecken oder passende Lebkuchenrezepte bereit zu halten, um über die bevorstehende Weihnachtszeit zu kommen.
Es ist zu befürchten, dass die Übermacht der Todesmausreiter keine Süßwaren übrig lassen wird und wir einem zuckerfreien Weihnachtsfest entgegen sehen. Böse Zungen behaupten, es handele sich um einen geschickten Schachzug der Gesundheitsindustrie, doch jeder vernünftige Mensch weiß natürlich, dass weiße Mäuse keine Einbildung sind.
Deshalb: ran an den Speck, bevor es die Mäuse tun 🙂

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Konsequente Fahrt ins Jenseits

Mario fährt jedes Wochenende mit seiner Frau Susanna in die Großstadt, um einzukaufen. Das heißt, seine Gattin drängt ihn zum Bummel durch Textilgeschäfte, wo sie sich mit teurer Kleidung eindeckt, die Mario finanziert. Am vergangenen Wochenende hatte Mario die Faxen dicke und verweigerte Susanna den Kauf eines teuren Nerzmantels. Sie musste sich mit einer billigen Imitation begnügen. Beleidigt setzte sich die Dame ins Auto, während ihr Gatte auf die Tube drückte und mit 300 km/h über die Landstraße raste. Schelmisch linste er zu ihr hinüber und freute sich diebisch, ihr ein Schnippchen geschlagen zu haben. Währenddessen sah Susanna das Unheil in Form einer Betonmauer auf sie zukommen. Doch sie schwieg, um ihrem Mann eins auszuwischen. So klatschten beide wenige Sekunden später gegen die Mauer, wo nur ein Haufen Schrott übrig blieb. Ob einkaufen im Jenseits auch möglich ist? 🙂

Mario und Susanna rasen ihrem Tod entgegen

©mauswohn

Bild: Roy Lichtenstein

Heinrich Schliemann Poster – hier erhältlich

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