Verliebte Täuschung

Susanne lebt in einer großen Stadt. Täglich besucht sie zur Mittagszeit ein kleines Café in einer unbelebten Seitenstraße. Seit ungefähr einer Woche taucht dort regelmäßig Manfred auf und setzt sich an einen Tisch neben ihr. Verstohlen blickt Susanne zu Manfred und verliebt sich Hals über Kopf in den jungen Mann. Dieser sieht unablässig in ihre Richtung. Bahnt sich da etwas an? Hat er ebenfalls Gefallen an der liebreizenden Deutschlehrerin gefunden? Sie ist fest überzeugt davon und legt sich einen grammatikalisch einwandfreien Satz zurecht, mit dem sie ihn ansprechen möchte. Wenn Susanne doch nur wüsste, dass Manfred Botaniker ist und mit Expertenblick die Topfpflanze auf dem Fensterbrett inspiziert. Der Herr liebt Grüngewächse und würdigt Susanne keines Blickes. Welch ein Ende mag diese verliebte Täuschung wohl nehmen? 🙂

Manfred betrachtet die Pflanze, während Susanne ihren Sitznachbarn anhimmelt

©mauswohn

Bild: Edward Hopper

Thelonious Monk Tasse – hier erhältlich

Französische Illusion

Einst Erich reiste nach Paris
wo er Spuren hinterlies.
Er raubte dort den Eiffelturm
das löste aus nen großen Sturm.
Ganz eifrig sucht die Polizei
dem Erich ist es einerlei.
Der Turm in seinem Garten steht
der Nachbar denkt, er ist aus Knet. 🙂

Erich klaut den Eiffelturm

Und was haben Sie geklaut? 🙂

©mauswohn

Bild: Marc Chagall

Handyhülle Curt Goetz – hier erhältlich

Heidi und Olaf

Es gibt Neuigkeiten unserer Almbewohnerin Heidi Belissima. Mittlerweile hat sich die Dame gut auf der Alm eingelebt. Die anfängliche Wortkargheit ist abgelegt und sie erzählt munter aus ihrem abwechslungsreichen Leben. So sprach sie mit gemischten Gefühlen über eines ihrer Hobbys, das Synchronwinken. Eine Tätigkeit, die Geschick, Ausdauer und eine gewisse monotone Grundhaltung erfordert. Heidi kam über ihre Großmutter Berta zu diesem Hobby, das ihr viele Jahre einen guten Ausgleich zum Beruf bescherte. Einmal pro Woche trainierte sie mit Gleichgesinnten im Gasthof „Einarmiger Bandit“ in Düsseldorf. Bis eines Tages Metzgermeister Olaf Schmälzle dem Verein der Synchronwinker beitrat und für Dissonanzen sorgte. Eingeübte Winkabläufe verliefen alsbald nur mehr asynchron, ständig hatte Olaf einen unpassenden Scherz parat und machte sich wichtig. Seit dieser Zeit hob Heidi ihre Arme immer weniger gern, bis sie schließlich gänzlich abwinkte und neben ihrem Hobby auch den Beruf schmiss. Ein wenig trauert Heidi Belissima ihrem Hobby dennoch nach. Wer weiß, vielleicht werden wir sie einsetzen, um die Kühe von der Weide zum Futtertrog herbei zu winken. Mit einigen Rindviechern hatte sie von Berufswegen laut ihrer Aussage auch häufiger zu tun und bringt somit die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit mit 🙂

Heidi Belissima und Olaf Schmälzle beim Synchronwinken

©mauswohn

Stefan Zweig – Notizbuch – hier erhältlich

Reisen ohne Stress: SEHNSUCHTING

Mallybeau Mauswohn fabuliert

Die Welt zu bereisen, bietet spannende Eindrücke in fremde Kulturen und bereichert den Horizont. Doch wer kann sich heutzutage eine teure Weltreise leisten? Und das gänzlich stressfrei? Wir haben eine passende Alternative gefunden, um die Welt mit anderen Augen zu sehen. „Sehnsuchting“ bietet die Möglichkeit, entspannt auf Abenteuerfahrt zu gehen und gedanklich vielfältigen Menschen, Tieren und Orten zu begegnen.

Zum Inhalt: Wir alle tragen Sehnsüchte in uns. Doch wie oft folgen wir unseren Träumen und setzen sie in die Tat um?
Marabu Gerhard aus Mainz macht sich auf die Reise, um seine verborgenen Sehnsüchte zu ergründen.
Er folgt seinem Instinkt und bereist die Welt. Hierbei begegnet er lustigen Charakteren, landet im Weltraum und erlebt mit Ente Üt aus Tübingen und Trampeltier Berta aus New Jersey ungewöhnliche und humorvolle Abenteuer.
Skurrile Menschen, Tiere und Begebenheiten gestalten ihren Weg. Ob Westentaschenpferde, Aliens in London oder eine schwimmende Flöte. Fantasie und Realität vermengen…

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Supergangster Gisela

Ein wichtiger Aufruf der Almpolizei: Nehmen Sie sich vor Supergangster Gisela in acht. Die raffinierte Schweindame treibt wieder ihr Unwesen. Das schlaue Tier trippelt nachts durch Straßen und Gärten und verschafft sich Zugang zu Häusern und Supermärkten. Dies gelingt der geschickten Gangsterin mit einer eleganten Kletteraktion über das Dach, wo sie grazil durch den Kamin ins Innere der Gebäude gelangt. Dort angekommen, setzt sie ihren untrüglichen Schnüffelsinn in Gang und macht jeden noch so gut versteckten Schokoladentrüffelvorrat ausfindig. In Windeseile wird die Beute verzehrt, gefolgt von einem lauten Rülpser. Bevor Gisela den Tatort wieder verlässt, hinterlässt sie eine Visitenkarte mit dem berühmt berüchtigten Schweineringelschwanzsymbol. Die Polizei bittet dringlich: Essen Sie Ihre Schokoladentrüffel nach Kauf umgehend selbst. Ansonsten droht ein Bild der Verwüstung in Ihrer Wohnung. Versicherungen übernehmen keinerlei Schadenersatzforderungen und die „SOKO Supergangster Gisela“ hat bisher keine Spur. Für sachdienliche Hinweise wenden Sie sich bitte an den nächstgelegenen Bauernhof oder Schokoladenfabrikanten, um eine weitere Schweinereien zu melden 🙂

Supergangster Gisela stärkt sich mit
Zitronenlimonade für ihren nächsten Coup

Bild: Rudi Hurzlmeier

©mauswohn

Erwin Schrödinger Notizbuch – hier erhältlich

Panther Frost

Wissen Sie, wie in der kalten Jahreszeit der Frost entsteht? Nein, nein, kommen Sie nicht mit den üblichen Gesetzmäßigkeiten daher. Wir wissen schließlich, dass alles immer ein wenig anders ist, als es scheint. Unsere Almwissenschaftler forschen seit Jahren an diesem Phänomen und haben nun des Rätsels Lösung ergründet. Panther Frost heißt die Kanaille. Es handelt sich um ein kleines flinkes Tier, das nachts und in den frühen Morgenstunden mit Eimer und Farbe loszieht und der Umgebung ein Frostkleid verpasst. Blatt um Blatt wird in eine weiße Hülle gekleidet, keine Straßenlaterne und keine Windschutzscheibe lässt der unermüdliche Kerl aus. Diese filigrane Handarbeit ist wahrlich ein Meisterwerk, das nur die Sonne vernichten kann, indem sie die wasserlösliche Farbe mit ihren warmen Strahlen schmelzen lässt. Dass wir bei diesem Anblick kalte Finger bekommen, liegt an einer falsch kalibrierten Assoziation unserer Wahrnehmung. Wir verbinden mit den Wintermonaten eisige Kälte und merken nicht, dass es sich lediglich um ein optisches Kunstwerk des Panther Frost handelt, das aus weißer Farbe besteht. So kann man sich täuschen. Oder um es mit Ludwig Wittgenstein zu sagen: „Alles, was wir sehen, könnte auch anders sein.“ 🙂

Haben Sie den unermüdlichen Panther schonmal bei der Arbeit erwischt? 🙂

©mauswohn

Alice im Wunderland Handyhülle – hier erhältlich