Ein Quantum trostlos

Mariele und Heinz-Herbert Trost sind zwei Schwaben, die nach ihrer Heirat in den 1940er Jahren nach Amerika zogen. In Texas ließ sich das Ehepaar nieder, wo Heinz-Herbert eine Anstellung als Stuntman fand und seine Gattin als Maskenbildnerin bei einer Westernshow Geld verdiente. Bald kam ihre Tochter Sandra zur Welt, die inmitten einer vom Showgeschäft geprägten Umgebung aufwuchs. Früh war klar, dass dem quirligen Mädchen eine große Karriere beim Film bevorstehen würde. Ihre theatralischen Auftritte im Kindergarten waren stadtbekannt, ihre Gesangseinlagen in der Fußgängerzone nicht minder.
Und wie es der Zufall wollte, gab es ein Zusammentreffen zwischen Sandras Eltern und Albert R. Broccoli und Harry Saltzman. Den zwei Männern, die für die weltbekannten James-Bond-Filme verantwortlich waren.
Damals steckte die Agenten-Film-Reihe freilich noch in den Kinderschuhen. Der erste Streifen war produziert, der Erfolg jedoch nur mäßig.
Eine Tatsache, die sich der geschäftstüchtige Heinz-Herbert sogleich zu Nutze machte und seine Tochter den Filmproduzenten von ihrer besten Seite präsentierte. Er schwärmte so ausgiebig von ihrem Talent, bis Herr Broccoli und Herr Saltzman davon überzeugt waren, mit Sandra als weiblicher Agentin eine Vorreiterrolle in Sachen Emanzipation am Haken zu haben. Kurzum wurde die junge Dame unter Vertrag genommen. Sogleich schrieb man ein Drehbuch, das Sandra auf den Leib geschrieben war.
Mit „Ein Quantum Trost“ wurde sie sogar im Filmtitel namentlich genannt und über Gebühr geehrt.
Denn wie sich schnell herausstellte, wurde der Film ein Flop. In Amerika verkauften sich lediglich zehn Kinotickets. Ein Misserfolg, an dem Sandra noch lange zu knabbern hatte.
Bis heute wird unter Filmkennern der größte Misserfolg der Filmgeschichte daher als „Ein Quantum trostlos“ bezeichnet. 🙂

Ein Quantum Trost(los) mit der jungen Sandra Trost

©mauswohn

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