Ostern steht vor der Tür. Der Frühling lässt die Knospen sprießen, die Vögel zwitschern vergnügt den Ostermarsch und in den Hasenschulen herrscht Hochbetrieb.
Doch auf der Alm läuft der Hase mal wieder ganz anders als geplant. Normalerweise werden wir jährlich von der schwäbischen Ostereiergroßfabrikantin Elena Hägele mit frischen bunt bemalten Eiern in allen Größen und auch Formen beliefert. Die eifrige Geschäftsfrau hat sich hier in der Gegend längst eine Namen gemacht und führt das traditionsreiche Unternehmen bereits in der 11ten Generation. Im Laufe der Zeit konnte dieses Ostereierimperium so stark an Wachstum zulegen, dass die gute Frau Hägele als der Dagobert Duck unserer Gemeinde gilt. Einzig sie ist nicht geizig, sondern erweist ihren Mitmenschen großherzige Dienste und erfreut sich großer Beliebtheit.
Und so hatte die clevere Frau für dieses Jahr eine ganz besondere Überraschung für das Waisenhaus geplant. Jedes Kind sollte ein goldenes Osterei erhalten. 100 Karat pro Ei.
Es wurden keine Kosten und Mühen gescheut, diese teuren Prachtstücke in den Werkshallen unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen anzufertigen. Fabrikleiter und Ehemann Manuel Hägele hatte bereits einen werbewirksamen Medienauftritt geplant, wenn diese großzügige Spende an die lieben Kleinen übergeben werden sollte.
Doch dann geschah es. Die Produktion war abgeschlossen. Herr und Frau Hägele überprüften die Lagerbestände und stiegen schließlich um Mitternacht erschöpft und zufrieden in ihre tiefergelegte Pferdekutsche, um in die Hägelsche Villa zu rollen. Leider war kein Vollmond am Himmel, der dem Ehepaar mit seinem Scheine die Möglichkeit hätte geben können, zwei dreiste Verbrecher zu erkennen, die sich seitlich aus einem Gestrüpp auf den Zweispänner stürzten und die Ostereierfabrikanten entführten. Hasi Hasinger und seine Bande hatten zugeschlagen. Der berüchtigte Ganove wollte sich die goldene Eiersammlung unter den Nagel reissen, deren Versteck aber nur die gutherzige Fabrikantin in ihrem Oberstübchen gespeichert hatte. Und so landeten Herr und Frau Hägele in einem schmutzigen Verließ, wo die resolute Elena und der schüchterne Manuel an Designerstühle von Le Corbusier gefesselt wurden. Anschließend spielten sich Szenen ab, die wir hier lieber nicht im Einzelnen berichten wollen.
Nur so viel: Nach unzähligen vergeblichen Versuchen Hasi Hasingers, das Versteck der Eier aus der Fabrikantin herauszuprügeln, griff er letzten Endes zu einer glühenden Speerspitze und setzte sie an Frau Hägeles Brust. Währenddessen hielt Gangsterkollege Schoko-Murphy den Kopf der kreischenden Eierproduzentin, um ihr jegliches Ausweichmanöver zu nehmen.
Das sind die Fakten. Weitere Einzelheiten will die Polizei bisher nicht bekannt geben und wir müssen vermutlich auf unsere alljährliche Ostereierlieferung verzichten.
Oder wissen Sie nähere Details zu diesem grausamen Verbrechen?
Die Almpolizei nimmt jedes Indiz dankbar entgegen und belohnt den Hinweis der zur Ergreifung der Täter führt mit einem virtuellen Schokoei 🙂
PS.: Frohe Ostern!
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