Expeditionen ins Stierreich

Wie Ihnen mittlerweile sicherlich bekannt sein dürfte, ist die Artenvielfalt auf der Alm sehr reichhaltig. Doch selbstredend gibt es in Flora und Fauna immer noch Unentdecktes, von dem wir bisher noch keine Ahnung haben.
So hat es sich unser Almwissenschaftler und Tierforscher Isidor Sonnwed zur Aufgabe gemacht, dem Unbekannten auf die Spur zu kommen. Er reist durch die unterschiedlichsten Welten und filmt Lebewesen, deren Existenz uns immer wieder aufs Neue überrascht.
Momentan befindet sich der eigenbrödlerische Herr Sonnwed an der südlichsten Rundung des Polarkreises, wo er sein Forscherzelt in den eisigsten Kälten aufgebaut hat. Der passionierte Witzesammler und Strickpulliliebhaber tüftelt hier in einem Speziallaboratorium mit hochkarätigen Eiskristallen und begibt sich regelmäßig auf Tiersafari durch Schnee und Eis.
Nun trug es sich zu, dass der werte Isidor vor einigen Tagen, als er gemütlich durchs Packeis robbte, eine ungewöhnliche Entdeckung machte. Zunächst registrierte er seltsame Spuren im Schnee, zu denen sich bald eine akustische Fährte in seinen Gehörgang legte. Ein leises Rascheln durchzog die weiße Landschaft. Es war schwer, hier optische Unterschiede auszumachen, wo sich doch stets alles in die selbe optische Chanchierung hüllte. Hier gab es nur weiß auf weiß. Federweiß. Steinweiß. Blutweiß. Eisweiß. Mausweiß. Weißweiß …
Auch wenn seine Forscheraugen sich längst an diese einseitige Umgebung gewöhnt hatten, stellte es für den Abenteurer immer wieder eine Herausforderung dar, sich zurechtzufinden. So folgte er weiter dem ungewöhnlichen Rascheln und konnte schließlich an der dritten Eisscholle von links, Ecke Eisberg Zwei-Komma-Null, verschwommene Konturen eines Lebewesens erkennen. Es war nur schemenhaft zu erahnen, hatte Hörner und ein großes Maul.
Hocherfreut über diese bahnbrechende Sichtung einer scheinbar neuen Spezies telegraphierte Herr Sonnwed per Pingupost seinem Kumpel Almfred Hitchblog und lud ihn zu einer Expedition in sein unbekanntes Forscherreich ein.
Hocherfreut schnappte sich unser Regisseur seine Kameraausrüstung und eilte zu seinem Freunde. Nachdem man sich mit einem ordentlichen Robbenbärschnaps gestärkt hatte, begaben sich die Herren neugierig zu jener Stelle, wo das unbekannte Wesen das erste Mal gesichtet wurde. Und siehe da, nach nur zweiwöchiger Wartezeit bei schlappen minus 65 Grad Celsius raschelte es erneut. Trotz leicht eingefrorener Glieder zückte Herr Hitchblog behende seine Kamera und filmte das außergewöhnliche Tier, das der werte Herr Sonnwed nach ausgiebiger Forschungsarbeit der Familie der Büffel zuordnete. In diesem Falle handelte es sich um einen japanischen Raschelbüffel, der, so ergab es die Auswertung der Tierspuren, seit dem Urknall seine Kreise rund um den Polarkreis zieht. Weitere Einzelheiten sind allerdings bisher noch nicht bekannt, da sich die Herren Sonnwed und Hitchblog eine kräftige Polargrippe eingefangen haben und nun die nächsten Wochen in der Eisbärstation von einheimischen Blauwalen mit Lebertran aufgepäppelt werden müssen.
Derweil präsentieren wir Ihnen die einzigartigen Raschelbüffel-Aufnahmen von Herrn Hitchblog und wünschen dem unermüdlichen Forscherteam baldige Besserung! Möglicherweise können Sie die zwei Spaßvögel durch ein kleines Witzchen der Genesung näherbringen.

Und nun, Film ab! Viel Vergnügen bei Herrn Sonnweds Expeditionen ins Stierreich 🙂

 

 

©mauswohn