Herbst-Si-n`est-ma: „Pferdetango oder eine verkalkte SpielerEI“

Und wieder ruft das Freiluftkino der Bloghüttenalm.
Um den kühlen Herbst ein wenig mit sommerlicher Atmosphäre zu untermalen, haben sich die Herren Hitchblog und Nozart einer Realdokumentation angenommen, deren Geschichte sich im nördlichsten Süden Brasiliens abgespielt hat:

Carlos Eduardo war Pferdeliebhaber seit frühester Kindheit. Und so hatte er sich einen langgehegten Traum erfüllt und ein Lippizaner-Pinguin-Gestüt im Süden Brasiliens eröffnet.
Leider ließ sein Geschäftssinn zu wünschen übrig und bereits nach sieben Tagen musste sein luxuriöses Großprojekt hoffnungslos verschuldet Konkurs anmelden.
Ob dieses überwältigenden Schicksalsschlages verfiel der werte Herr Eduardo in die weltbekannte südländische Sommerdepression und musste sich in psychiatrische Behandlung zu Professor Caballo begeben. Dort riet man ihm in vielen langwierigen Therapiesitzungen, seine psychischen Probleme durch künstlerisches Arbeiten in Form von malen, stricken und töpfern in den Griff zu bekommen. So raffte sich der ermattete Carlos auf und beschloss, sich der Bildhauerei zu widmen, um auf andere Gedanken zu kommen.
Da frische Bio-Eier von Legebatteriehennen zu den wenig erschwinglichen Lebensmitteln gehörten, deckte er sich mit 11 Großpaletten derer ein, kochte ein Ei nach dem anderen ab und aß sich zunächst einmal satt. Doch schnell wurde Herr Eduardo der vielen Eier überdrüssig und suchte nach einer Entsorgungsmöglichkeit.
Da keimte die kreative Ader des Pferdenarrs allmählich auf und er beschloss, aus seinem Restbestand von Eiern ein bildhauerisches Werk zu kreieren. Das hatte seines Wissens bisher noch niemand gewagt. Er sah bereits wieder Licht am Ende des Anfangs und träumte nun von künstlerischen Ruhmestaten.
Flugs griff er zu einem Filzstift aus Elefantenhaut, den ihm großzügerweise sein Nachbar Louis Armstrong aus seinem florierenden Unternehmen mit Tierstiften gespendet hatte.
Kaum zu stoppen bemalte der wiedererstarkte Herr Eduardo ein Ei nach dem anderen mit Gesichtszügen seiner jeweiligen Stimmung und hatte bald ein kurioses Sammelsurium an Eierköpfen in seiner Küche, seinem Wohnzimmer und seiner Toilette gebunkert.
Doch wie er sich so durch all die Grimassen in seiner Wohnung zwängte und ihm überall ein Teil seines Ichs entgegenblickte, fiel er erneut in eine tiefe Depression und schlug ein Ei nach dem anderen auf den Kopf, schälte es voll Verachtung und sank nach wochenlangem Rumgeeiere erschöpft auf sein mit Eierschalen übersätes Sofa.
Diese Energieleistung rief erneut ein großes Hungergefühl in dem verzweifelten Carlos hervor. Seufzend griff er zu seiner letzten Packung Pferdefleisch im Kücheneckschrank, formte daraus lustlos einige Fleischküchle, ließ sie in der Pfanne brutzeln und aß gedankenverloren eines nach dem anderen auf.
Und plötzlich merkte er, wie sein Blut erneut in Wallung geriet, Fröhlichkeit durchzuckte sein tristes Gemüt. Die Pferdefleischfleischküchle hatten ihm unvermutet Kraft und Lebensmut gegeben. 250 Pferdestärken waren in Carlos Eduardo übergegangen, der wie ein unerschütterliches Rennpferd dastand und vor Stolz und Würde erstrahlte.
Von diesem Enthusiasmus beseelt, stieg er in die Tierstiftfabrikation seines Nachbarn ein, entwarf teure Designereier in Zusammenarbeit mit Carl Fabergé und sang jeden Abend im Sonnenuntergang auf der Veranda bei einem frischen Glas Pferdewein mit seinem besten Freund Louis Armstrong „What a wonderful world“.

Neugierig geworden? Der Filmprojektor glüht vor. Dann lassen Sie uns gemeinsam auf die Alm schlendern und das neue Meisterwerk unseres Kreativduos genießen.
Aus der Almküche werden außerdem frische Fleischküchle und Pferdeäpfel mit Apfelmus kredenzt.

Viel Vergnügen und Guten Appetit! 🙂

Die Redaktion wünscht einen angenehmen Tag mit frischem Elan, Kraft und Energie.
Und wie heißt es doch so schön: Das Glück dieser Erde, liegt im schmackhaften Fleisch der Pferde! 🙂

©mauswohn